Die Schauspielerin, Sängerin, Malerin und Autorin Eva-Maria Hagen, Jahrgang 1934, wurde bei Landsberg an der Warthe geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs musste sie mit der Familie die Heimat verlassen. Und absolvierte zunächst eine Lehre zur Maschinenschlosserin, bevor sie im Jahr 1952 ein Schauspielstudium in Berlin-Schöneweide aufnahm. Zu ihren ersten Stücken zählt eine Produktion von Erwin Strittmatters „Katzgraben“ unter der Regie von Bertolt Brecht am Berliner Ensemble.
Im Jahr 1956 führte Eva-Maria Hagen ihr Schauspielstudium an der Fritz-Kirchhoff-Akademie in Westberlin fort. Noch während des Studiums begann ihre Filmkarriere mit der DEFA-Komödie VERGESST MIR MEINE TRAUDEL NICHT (1957). Parallel dazu reüssierte sie am Theater auch als Musical-Darstellerin, unter anderem in Inszenierungen von „Professor Unrat“ bzw. „Der blaue Engel“ und von „My Fair Lady“. Wegen ihres Protests gegen die Ausbürgerung ihres Lebensgefährten, des Liedermachers Wolf Biermann, blieben spätere Engagements in der DDR aus, und Eva-Maria Hagen siedelte zusammen mit ihrer Tochter Nina in die BRD über. Hier begann neben einer Theater-, Kino- und Fernsehkarriere auch ihre musikalische Laufbahn. Sie spielte in Düsseldorf „Die Kameliendame“, am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater „Woyzeck“, „Medea“ und „Mutter Courage“ und ging mit Liedern von Bertolt Brecht und Wolf Biermann auf Einladung des Goethe-Instituts auf Tourneen im In- und Ausland.
Darüber hinaus spielte Eva-Maria Hagen in Kino- und Fernsehproduktionen wie GIBBI WESTGERMANY (1979), ZIELSCHEIBEN (1984), HERZLICH WILLKOMMEN (1989) „Jugendsünde“ (1999), „Der Verleger“ (2001), „Die Frau des Heimkehrers“ (2005), NIMM DIR DEIN LEBEN (2005), „Die Kinder der Flucht“ und zuletzt „Das Glück am Horizont“ (2008).
Zu ihren Plattenveröffentlichungen zählen musikalische Werke wie „Nicht Liebe ohne Liebe“ (1979), „Wenn ich erstmal losleg“ (1996), „Eva-Maria Hagen singt Wolfslieder“ (1999) und „Eine Reise durchs Abenteuerland“ (2008). Für ihre Verdienste um die deutsche Sprache wurde Eva-Maria Hagen 1999 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet.